PANDION VISTA, Köln

Projektdaten

Projekt
PANDION VISTA, Neubau Wohngebäude Rheinauhafen, Köln

Bauherr
Pandion AG

Verkaufsvolumen
~ 76 Mio. Euro

Ausführende Firma
ARGE Rohbau Kranhaus Nord, Köln
GHH Baugesellschaft mbH - Oevermann Hochbau GmbH

Tragwerksplaner
IDK Kleinjohann GmbH & Co. KG, Köln

Kranhaus PANDION VISTA, Köln

Projektbeschreibung

Die Umstrukturierung des Rheinauhafens vom innerstädtischen Brachland zum vitalen Stadtviertel bildet das zurzeit größte Stadtentwicklungsvorhaben in der Kölner Innenstadt. Die Realisierung der drei Kranhäuser ist der krönende Abschluss dieser städtebaulichen Quartiersentwicklung.

Die Kranhäuser sind nach dem Entwurf des Architekturbüros BRT - Bothe Richter Teherani sowie Herrn Dipl.-Ing. Alfons Linster auf der nördlichen Halbinsel des Rheinauhafens errichtet worden und gleichen in Ihrer Erscheinungsform den historischen Lastenkränen in Hafengebieten.

Das Kranhaus PANDION VISTA ist das Nördlichste und mit direktem Domblick nahe der Severinsbrücke gelegen. Dieses Objekt wird von der Pandion AG projektiert.

Der Unterschied zu den anderen beiden Kranhäusern, welches reine Bürokomplexe darstellen, könnte nicht frappierender sein. Wie der Objektname PANDION VISTA bereits definiert, handelt es sich hierbei um ein Wohngebäude mit insgesamt 133 luxuriösen Eigentumswohnungen.

Die Herstellung der Pfahlgründung der Kranhäuser wurde bereits im Jahr 2002, im Zuge der Errichtung der Tiefgarage, realisiert. Hierbei sind Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von 150 cm mit Fußverpressung und zum Teil auch mantelverpresst zum Einsatz gekommen. Von der Bodenplatte wurde der unterste Meter, der später 2,60 m starken Platte, bereits vorbetoniert.
Da die vorhandene Gründung für ein Kranhaus mit nur 14 Obergeschossen bemessen, nun aber 3 Geschossdecken mehr zur Ausführung gekommen sind, musste das Eigengewicht der Decken so weit reduziert werden, dass die Lasten von der bereits vorhandenen Bohrpfahlgründung aufgenommen werden können.

Durch die Verwendung eines Leichtbeton LC 35/38 D1,6 in den Regelgeschossdecken konnte dies bei einer Deckenhöhe von 25 cm realisiert werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass für den Leichtbeton eine reduzierte Querkrafttragfähigkeit gilt. Diese beträgt bei dem verwendeten Leichtbeton LC 35/38 D1,6 nur 83,6% des Normalbetons. Allerdings sind auch keine punktförmigen Auflager zulässig, weil keine Klassifizierung solcher Decken nach DIN 4102, Teil 4 möglich ist und auch keine Zulassung für den Einbau von Dübelleisten in Leichtbeton vorliegt. Deshalb galt es eine Hybriddecke mit Normalbetonplomben an den punktförmigen Auflagern herzustellen. Die Herstellung der Normalbetonbereiche erfolgte frisch in frisch zusammen mit der übrigen Decke aus Leichtbeton. Eine Durchmischung von Normal- und Leichtbeton in der Übergangszone war erwünscht.

Den auftretenden Deckenverformungen von mehr als leff/500 unter den leichten Trennwänden oder den Mauerwerkswänden wurde mit besonderen Maßnahmen entgegengewirkt. Hierzu zählen erhöhte Bewehrungsgrade in den entsprechenden Deckenbereichen, vertikale Fugen in den Wänden an kritischen Stellen und auch bewehrte Lagerfugen in den unteren Mauerwerksschichten.

Die Abfangung der Geschosse 12 bis 18 von der Achse 03' bis 11 erfolgt im 11.OG durch 6 Abfangträger in Spannbetonbauweise. Diese Längsträger sind in Achse 03' direkt auf Stützen aufgelagert. Bei Achse 08' bildet eine Querwandscheibe in den Geschossen 11, 12 und 13 eine indirekte Lagerung, welche die Lasten aus der Abfangebene in die Megastütze einleitet und so in den Baugrund abträgt. Die Konstruktionshöhe für das Abfanggeschoss beträgt 3,35 m und im Bereich der Querabfangung 3,45 m (Deckendicke 35 cm).

Die Abfangbalken sind durch interne Litzenspannglieder (z.B. SUSPA - Litzen 150 mm²) mit nachträglichem Verbund vorgespannt worden. Ebenso die Aufhängung der Balken in Achse 08' durch eine 1,80 m dicke Stahlbetonwand. Dies wurde erforderlich, um die Dehnungen in der Hängekonstruktion zu begrenzen und um die hohen Beanspruchungen in das Tragwerk einzuleiten. Im Bereich der Lasteinleitung und in Teilen der Längsträger kam hochfester Beton zum Einsatz.

Die Aussteifung des Gebäudes für die Lastfälle Wind, Imperfektion und Erdbeben erfolgt im Bauteil A (Großer Stempel) über die Treppen- und Aufzugskerne (Kern A.Nord und A.Süd) und über elementare Wandscheiben (Wand 2.Nord, 2.Süd, Wand 3,5 Nord, 3,5 Süd) sowie im Bauteil B (Kleiner Stempel) über die Megastützen (Kern B.1) und die Wandscheibe Kern B.2.

Während die Aussteifungskerne A.Nord und A.Süd vom EG bis zum 18.OG ungeschwächt durchlaufen, lösen sich die übrigen Aussteifungskerne vom 11.OG (Abfangebene) bis zum 18.OG in Wandscheiben mit Öffnungen auf. Diese Schwächung wird aber durch die zusätzlichen Stahlbetonwände im 11. bis 18.OG kompensiert. Im Untergeschoss werden alle vertikalen und horizontalen PANDION VISTALasten über Wandscheiben in die Pfahlkopfplatte und von dort in die Pfähle eingeleitet. Während die Translationssteifigkeit des Bauwerks in den beiden Hauptrichtungen relativ groß ist, entsteht durch die fehlenden Symmetrien des Grundrisses eine relativ große Rotation unter horizontalen Belastungen. Durch die hohe Steifigkeit des großen und die geringe Steifigkeit des kleinen Stempels entsteht in den oberen Geschossen eine deutlich erkennbare Rotation. Die Verteilung der Horizontallasten aus Wind und Imperfektion wurde deshalb an einem räumlichen Modell untersucht. An diesem Modell wurde auch das Verhalten des Gebäudes unter dynamischen Einwirkungen aus Erdbeben analysiert.
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